13. März 2016

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„Also, wenn das nicht zu knapp ist, Arjen und ich wären am Samstag bei Freunden eingeladen, aber sie mussten kurzfristig absagen. Das bestätigt deine These, wir hatten den Termin nämlich schon vor Weihnachten vereinbart.“
„Ich gehe gerade mal in den Kalender gucken, bin gleich wieder da.“ Ich will zur Haustür, aber Bibi sagt: „Geh doch durch den Garten und steig über den Zaun.“

Ich brauche keine zwei Minuten, dann bin ich wieder in ihrer Küche. „Samstag geht klar. Miloš muss bis sieben arbeiten, aber weitere Termine gibt es nicht.“
„Was arbeitet er?“
„Er hat vor einer Woche bei „Stevens broodjes“ in Barenkarspel angefangen.“
„Stimmt!“, fällt ihr auf. „Ich habe da gestern in der Mittagspause Brot gekauft und er kam mir gleich so bekannt vor. Aber ich hätte nicht sagen können, woher.“
„Komisch, dass er dich nicht erkannt hat. Sein Gedächtnis ist sonst sehr präzise.“
„Nein, wir haben nicht miteinander gesprochen. Er war mit den Backblechen zugange und seine Kollegin hat bedient.“
„Was tust du in Barenkarspel?“
„Ich arbeite im Büro des Dachdeckerbetriebs, bei dem Arjen auch angestellt ist.“
„Gut zu wissen“, grinse ich. „Dachdecker kann man immer gebrauchen.“
„Warum, braucht ihr einen?“
„Die Frage gebe ich ungeprüft zurück: brauchen wir einen? Darüber haben wir mit Herrn de Vos nicht gesprochen, ich hoffe doch stark, dass das Dach in Ordnung ist!“
„Ob am Dach was zu machen ist, musst du Arjen fragen, er ist der Fachmann. Die Themenauswahl für Samstag ist wohl gerettet“, lacht sie.
„Hurra, wir müssen nicht die ganze Zeit schweigend herumsitzen“, lache ich mit.


hundertfünfunddreißigstes Kapitel

Als ich mich kurz darauf verabschiedet habe und durch den Garten heim gegangen bin(235), drückt etwas von innen gegen die Terrassentür. Durch das Fenster ist niemand zu sehen, deswegen drücke ich gegen den Widerstand. Als die Tür auf ist, komme ich mir vor wie im Windkanal. Warum stürmt es bei uns im Haus derart? Ich schließe die Tür, das heißt, das war der Plan, aber mit einem Knallen erledigt das der Wind.
„Hallo, jemand zuhause?“, rufe ich probeweise.
„Ja, komm her und hilf uns!“, tönt es von vorne.
Im Flur finde ich Zoran und ein halbes Sofa. Draußen auf der Straße ist die andere Hälfte und Miloš. Gut, dass es heute nicht regnet.
„Wo warst du?“, will er wissen.
„Ich hab unsere Nachbarn für Samstag zum Essen eingeladen. Woher habt ihr das Sofa?“ Es besteht aus einem klobigen Gestell aus hellem Holz (Birke, nehme ich an) und darauf blauen Polstern, die nach Staub und Katze riechen.
„Lale hat sich ein neues gekauft und wollte das hier schon wegwerfen, aber sie hat mir zum Glück davon erzählt.“
„Was hat es gekostet?“
„Nichts, wir mussten es nur heute abholen.“
„Ich find es ziemlich unpraktisch, wenn die Tür ab jetzt immer offen steht.“
„Ha, ha, ha! Hätte es sich nicht verkantet, wären wir längst drin!“
„Oder wieder draußen und hätten es anders versucht“, ergänzt Zoran. „Deswegen ist es gut, dass du gerade kommst, du hast zwei Hände frei und bestimmt eine Idee.“

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