9. November 2015

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„Dann verweisen wir auf die Homepage, die in der Zwischenzeit jemand erstellt hat. Wir fragen erst mal die Mädels, die sollen ja auch was zu tun haben. Ansonsten will Cokko das bestimmt gerne übernehmen.“
„Plakate und Flyer wären auch toll.“
„Und wir müssen herumfragen, wo wir nach Almere auftreten könnten, damit wir schon ein paar Termine haben. Nur auf die Homepage zu verweisen bringt ja nichts. Wenn das da nämlich gut klappt, sollen die Fans gleich wissen, wann und wo wir weitermachen.“
„Du liebe Güte, Fans!“, mache ich. „Als nächstes fangen wir dann mit Sex und Drogen an, he? Rock’n’Roll haben wir ja schon!“
„Dass wir uns da richtig verstehen: Die Hotelzimmer werden erst demoliert, wenn wir einen Plattenvertrag haben.“
„Okay, ich versuche mich zu beherrschen. Wer ist denn unser Manager? Wir brauchen einen, damit wir ihn feuern können.“
„Gibt keinen. Das schaffen wir ohne. Manager wollen nur Geld.“
„Und ich … ich will jetzt–“
„Warte, sag nichts“, unterbricht er mich. „Wenn du so guckst, kann es nur um Essen gehen. Du hast zuhause wahnsinnig gesunde Sachen im Topf und hast auf einmal Bock auf fettige Sachen aus der Frittenbude am Rathaus. Und danach willst du in den Proberaum. Ja?“
„Fast“, gebe ich zu. Das Dokument kommt aus dem Drucker, ich schalte alle Geräte aus und lege eine Münze in die Papierkasse. „Ich will zum Hafen und ziemlich gesunde Fischbrötchen kaufen. Kommst du mit?“
„Dumme Frage!“ Er faltet die Papiere akkurat Ecke auf Ecke und steckt sie in seine Hosentasche.

Pünktlich zu meinem Urlaubsbeginn am Dienstagabend ruft Tante O an und hat ein umfangreiches Anliegen.
„Könntest du bitte für mich einkaufen und die Sachen zur Strandfete mitbringen? In den Ferien gehen die Preise sowieso rauf, aber zur Strandfete haben wir zum Teil über ein Drittel Verteuerungen. Das kann ich nicht an meine Gäste weitergeben, aber ich kann es auch nicht aus eigener Tasche zahlen.“
„Na sicher mach ich das für dich.“
„Danke, Jeremy, du bist wirklich ein guter Freund.“
„Ach bitte … Weißt du denn schon, was du brauchst?“
„Ja. Hast du was zu schreiben da? Nimm ruhig einen großen Zettel, es ist viel. Soll ich dir übrigens das Geld vorstrecken oder willst du es hinterher überwiesen bekommen? Ich kann es dir auch auf der Insel in bar wieder geben. So oder so musst du natürlich die Kassenbelege mitbringen, die brauche ich für die Steuer.“
„Sag erst mal, was du haben willst“, fordere ich sie auf.(98)
Sie hat Recht; es ist wirklich viel. Nach und nach sammeln sich Mengen- und Markenangaben zu Müsli, Brot, Kuchen, Konserven, Getränken, Kaffee, Obst und Gemüse auf dem Schreibblock. „Du könntest mir jetzt hundert Euro überweisen, den Rest gibst du mir auf der Insel zurück und schon sind wir quitt“, rechne ich vor. „Ach ja, und irgendwer müsste zum Hafen kommen und die Ladung entgegen nehmen.“
„Ieuwkje macht das. Wir hoffen, dass alles in ihr Auto passt. Kann ich dir vielleicht auch einen Gefallen tun?“
„Ja“, lache ich, „erzähl mir, ob sich was ergeben hat mit dir und Ferdinand.“
Jetzt lacht sie auch. „Da hat sich in der Tat eine Menge ergeben. Ieuwkje und Anno haben sich eine Wohnung in West genommen. Das war ohnehin mal an der Zeit. Ieuwkje wusste bloß nicht, was ich darüber denken könnte. Sie wollte nicht, dass ich mir alleingelassen vorkomme mit der ganzen Arbeit mit der Pension.“
„Und Ferdinand ist zu dir gezogen?“

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